Wild Cards 01 - Vier Asse by George R. R. Martin

Wild Cards 01 - Vier Asse by George R. R. Martin

Autor:George R. R. Martin [Martin, George R. R.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-09-02T04:00:00+00:00


So geht die Niederschrift weiter, insgesamt achtzig Seiten lang. Mr. Holmes hatte, so schien es, dem Generalissimus den Dolch in den Rücken gestoßen und China an die Roten verkauft. Er wurde beschuldigt, den Kommunisten gegenüber zu weich zu sein, genauso wie dieser Salon-Rote, Henry Wallace, dessen Präsidentschaftskandidatur er unterstützt hatte. John Rankin aus Mississippi – wahrscheinlich die verdrehteste Stimme im Ausschuß – beschuldigte Mr. Holmes, ein Teil der jüdisch-kommunistischen Verschwörung zu sein, die Unseren Heiland gekreuzigt hatte. Richard Nixon aus Kalifornien fragte immer wieder nach Namen – er wollte wissen, welche Leute Mr. Holmes im Außenministerium konsultierte, so daß er mit ihnen das tun konnte, was er bereits mit Alger Hiss getan hatte. Mr. Holmes nannte keine Namen und berief sich auf den Ersten Verfassungszusatz. An diesem Punkt stellte sich der Ausschuß in wahrhaft rechtschaffener Empörung auf die Hinterbeine. Sie setzten ihm stundenlang zu, und am nächsten Tag schickten sie ihm eine formelle Anklage wegen Mißachtung des Kongresses. Mr. Holmes war auf dem Weg ins Gefängnis.

Er würde hinter Gitter kommen, und er hatte kein einziges Verbrechen begangen.

»Jesus Christus. Ich muß mit Earl und David reden.«

»Ich habe Ihnen schon einmal davon abgeraten, Mr. Braun.«

»Zum Teufel damit. Wir müssen uns etwas einfallen lassen.«

»Hör auf ihn, Liebling.«

»Zum Teufel damit.« Das Geräusch einer Flasche, die gegen ein Glas klirrt. »Es muß doch einen Ausweg aus diesem Schlamassel geben.«

Als ich in Mr. Holmes’ Suite eintraf, hatte man ihm ein Beruhigungsmittel gegeben und ins Bett gelegt. Earl erzählte mir, daß Blythe und Tachyon ihre Vorladungen erhalten hatten und am nächsten Tag eintreffen würden. Wir konnten nicht verstehen, warum. Blythe hatte nie Anteil an den politischen Entscheidungen gehabt, und Tachyon hatte überhaupt nichts mit China und amerikanischer Politik zu tun.

Am nächsten Morgen wurde David vor den Ausschuß gerufen. Er grinste, als er den Saal betrat. Er würde es ihnen in unser aller Namen heimzahlen.

MR. RANKIN: Ich möchte dem jüdischen Gentleman aus New York versichern, daß er hier auf keinerlei Befangenheit hinsichtlich seiner Rasse stoßen wird. Jeder Mensch, der an die fundamentalen Prinzipien des Christentums glaubt und nach ihnen lebt, sei er Katholik oder Protestant, hat meinen Respekt und mein Vertrauen.

ZEUGE: Dürfte ich dem Ausschuß mitteilen, daß ich mich gegen die Bezeichnung ›jüdischer Gentleman‹ verwahre.

MR. RANKIN: Verwahren Sie sich dagegen, als Jude oder als Gentleman bezeichnet zu werden? Worüber beschweren Sie sich eigentlich?



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